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    Meine Kindheit auf dem Bauernhof

    Von admin | 27.Mai 2010

    Als ich selbst noch ein kleiner Junge war, damals, gegen Ende der 1970er Jahre, da gaben uns  meine Eltern oft übers Wochenende zu Opa und Oma in Obhut. Für mich und meinen ein Jahr jüngeren Bruder war das so ziemlich das größte Vergnügen überhaupt, denn diese bewohnten eines jener urigen  Fachwerkhäuser, so richtig aus Holz und mit Hirschgeweih unter dem Giebel, drum herum ein weites Stück Land. In noch früherer Zeit war das mal ein Bauernhof gewesen, die alte Scheune stand noch und wurde von Großvater als Werkstatt genutzt. Dort hatten wir einfach alles: Ein eigenes kleines Holzhaus voller Spielzeug, anfangs ein Schaukelpferd aus Holz und einen Bollerwagen, eine Wippe und dann noch ein wunderschönes Tretauto aus Blech. Wir hatten auch eigene, kindgerechte Werkzeuge zur Gartenarbeit, und als wir etwas älter waren, durften wir mit Pfeil und Bogen bewaffnet auf die Jagd gehen. Wir haben natürlich nie etwas geschossen. Lulu das Pony wäre viel zu groß gewesen, und die vier Meckerziegen waren irgendwie doch zu zahm, um echte Indianerbeute sein zu können. Die Hühner sowieso nicht, wie sie gackerten und gurrten in ihrem Gehege – einfach keine Herausforderung. Unsere Hündin Sheila aber hatte tatsächlich das eine Mal ein Kaninchen gerissen, und da war es dann ganz schnell vorbei mit dem Abenteuer. Wir hatten unglaublich schwere Schuldgefühle, weil wir ja die Pfeile in Richtung des Hoppelviehs geschossen und Sheila so erst auf die Spur gebracht hatten, und dann hatten wir sie auch noch angefeuert, als sie dem löffelohrigen Ding hinterher wetzte. Noch Tage später konnten wir nicht wieder richtig lachen, so viel Süßkram die Oma auch auftischte, und so sehr sich Großvater bemühte, so etwas wie natürliche Nahrungsketten darzustellen (Er hätte uns aber so fast davon abgebracht, jemals wieder Gesichtslyoner zu mögen!). Schließlich hatte er sich etwas ganz besonders raffiniertes überlegt, unsere kindliche Unschuld wieder aufzubauen, und so holte er vom Schrottplatz einen ausrangierten VW-Käfer. Die Tanten malten grün an mit weissen Blumenblüten drauf, und ein Radio baute Opa auch noch ein. Ab da an waren wir nur noch Rennfahrer und keine Indianer mehr. Und haben auch niemals jemanden überfahren, natürlich nicht. Heute habe ich selbst eine Tochter, Lisa, und ihr Brüderchen Tom ist unterwegs und wird bald zu uns stossen. Vielleicht werden Kathrin und ich gemeinsam den alten Hof von Opa Lothar kaufen. Der gehört mittlerweile leider anderen Leuten. Aber eigentlich gehört er mir, mir und meiner Familie. Ich will dahin zurück!

    Author admin

    Topics: Spiele | Kommentare deaktiviert für Meine Kindheit auf dem Bauernhof

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